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Schmuckgeschichte

Die Bedeutung von Schmuck für die Menschen in der Geschichte (eine Kurzfassung)

Diverse Schmuckfunde belegen, dass der moderne Mensch (Homo sapiens) sich bereits seit mehr als 100.000 Jahren schmückt. Neuere Funde von bearbeiteten Muscheln legen die Vermutung nahe, dass auch schon die Frühmenschen vor ca. 500.000 Jahren einen Sinn für Schmuck und Kunst entwickelten.

Ca. 5000 v. Chr. VORDERASIEN

Mit dem Beginn der kulturellen Entwicklung in Vorderasien (altes Mesopotamien) entwickelte sich auch die Goldschmiedekunst. Schmuckelemente wie die Rosette als Sonnenzeichen, zeugten von Gottesverehrung. Zu jener Zeit trugen alle Menschen Schmuck. Ohrschmuck z.B. wurde zuerst von Männern getragen. Die Babylonier u. Assyrer waren die Urheber des Steinschliffes bzw. Steinschnittes und verwendeten dazu u.a. Granat, Jaspis, Blutstein und Bergkristall. Die Goldschmiede jener Zeit kannten bereits Techniken wie das Wachsausschmelz- und Spritzgießverfahren und Prägeformen und stellten farbigen Schmuck her.

Fundestücke aus Warna, 5. Jahrtausend v. Chr.
Bild/Lizenzhinweise:
Yelkrokoyade, Or de Varna - Bijoux, CC BY-SA 3.0

ca. 4000 v. Chr. - 200 v. Chr. ÄGYPTEN

Die Ägypter beherrschten das Legieren, Treiben, Ziselieren u. Gravieren. Das Leben der Ägypter war auf das Jenseits gerichtet. Zum einen wurden streng geometrische Formen verwendet, zum anderen wurden die Ornamente der Natur nachempfunden; Lotusblumen, Schilf und Palmen, Löwen, Gazellen, Schlangen, auch Fabeltiere wie Chimären und Sphinxen finden sich in in dieser Hochzeit der Goldschmiedekunst als Symbole für die Ewigkeit wieder.

Ägyptisches Amulett von Tutanchamun,
18. Dynastie
Bild/Lizenzhineise:
Jon Bodsworth, Hidden treasures 19, als gemeinfrei gekennzeichnet

Schmuck von Nefereruptah,
ägyptisch, 12. Dynastie
Bild/Lizenzhinweise:
Jon Bodsworth, Nefereruptah necklace, als gemeinfrei gekennzeichnet

ca. 900 v. Chr. - 20 n. Chr. GRIECHENLAND

Im Allgemeinen haben die Griechen wenig Schmuck getragen (Kleinasien ausgenommen). Schmuckformen waren Ohrringe und Prunkfibeln (reich verzierter Ansteckschmuck) Ringe wurden als Siegel verwendet. Es fanden Formen figürlicher Art Anwendung; wie z.B. Mensch- und Tiergestalten, Tänzerinnen, Vögel, Nixen und Sirenen. Später nähert sich der griech. Schmuck der kleinasiatischen Formgebung. Schmuck wird nun fast filigranartig gearbeitet, reich gegliederter Behangschmuck mit überreicher Anzahl von Ketten u. Kettchen in häufiger Verbindung mit Quarzgestein.

Kopfschmuck, griechisch, in Form
eines Heraklesknoten, ca. 3. Jhr. vor Chr.
Bild/Lizenzhinweise:
MatthiasKabel, Ancient Greek jewelry Pontika (Ukraina) 300 bC, CC BY-SA 3.0

Schlangenarmreif, griechisch hellenistisch, 3-2 Jahr. v. Chr.
Bild/Lizenzhinweise:
Foto Guenther Meyer, © Schmuckmuseum Pforzheim, 04 SMP Schlangenarmreif FotoGüntherMeyer, CC BY-SA 3.0 DE

7. Jh. vor Chr. - 100 v. Chr. ETRUSKER

Der Kulturbereich der Etrusker umfasste große Teile von Mitte- und Oberitalien und unterlag griechischen Einflüssen. Der Schmuck wurde unterschieden; in solid ausgearbeiteten Schmuck für Lebende und flüchtig behandelter Schmuck als Grabbeigabe. Die Etrusker fertigten Ohrgehänge, Armreife, Stirnschmuck, Ringe, Fibeln und Agraffen (Spange/Schließe für Gewänder) Ein wichtiges Schmuckstück war das Halsband. Schützende Kraft wurden Halsbändern mit Amulett, z.B. der sog. Bulla (eine meist linsenförmige Kapsel) zugeschrieben. Die Bulla wurde bereits von Jungen und Mädchen getragen. Bevorzugtes Material bei den Etruskern war das Gold, welches mit farbigen Edelsteinen, Glaspasten und Email kombiniert wurde.

Bulla, etruskisch,
ca. 3. Jhr. v. Chr. Bild/Lizenzhinweise:
anonym,
Pendant, bulla (lentoid) MET DP257506, CC0 1.0

Schmuckset, etruskisch,
frühes 5. Jahr. v. Chr. Bild/LIzenzhinweise:
Harris Brisbane Dick Fund, 1940, Set of jewelry MET DP122702, CC0 1.0

400 v. Chr. bis 400 n. Chr. ROM

In der Schmuckkunst übernahmen die Römer vieles von den Etruskern und den Griechen. Die weiten Handelsbeziehungen Roms verhalfen zu einer Vielfalt an Edelsteinen wie z.B. Karneol, Granat, Jaspis, Saphir, Aquamarin und Topas. Die Römer beherrschten den Steinschnitt und die Steingravur. Männer trugen vorzugsweise Ringe.
Die Frauen schmückten sich mit Ohrringen, Ringen, Halsketten und Armreifen und Oberarmreifen in Schlangenform. Sehr begehrt waren auch Perlen, welche aus Ägypten importiert wurden.
Eine Besonderheit stellte der sog. Furchenschmelz dar, dabei wurden gravierte Furchen in Eisen und Bronze mit dunkelroter Schmelzmasse, auch Blutemail genannt, ausgefüllt.

Armband mit geschnittenem Carneol, römisch, 1 - 3. Jahr. n. Chr.
Bild/Lizenzhinweise:
Gemeinfrei CC0 1.0

Goldring, römisch, spät 1. Jhr. v. Chr. bis erstes Jhr. n. Chr.
mit Karneol-Intaglio,
Bild/Lizenznachweise: metmuseum.org, Gold ring with carnelian intaglio- Eros with flaming torch MET GR672, CC0 1.0   

400 – 800 n. Chr. VÖLKERWANDERUNG - BYZANZ

Im Jahre 588 bis 660 lebte der heilige Eligius, der Schutzpatron der Goldschmiede. Durch einen Wechsel in der Kleidermode, kam auch eine neue Farbigkeit in den Schmuck, welche durch verschiedenste Edelsteine und Zellenschmelz erreicht wurde. Technisch sind die Feuervergoldung, Niello, Tauschier- und Filigranarbeiten von Bedeutung. Erste Ansätze von facettenartigen Schliffarten lassen sich nachweisen. Als Material wurde Bronze, Eisen und Silber verwendet, im Ornament waren das Sonnenzeichen, Runen und Flechtwerk zu finden.


Halskette, byzantinisch, ca. 5.-7. Jahr. n. Chr. , Gold, Perlen, Smaragdmatrix Bild/Lizenzhinweise: Marie-Lan Nguyen, Gold necklace Met 17.190.153, CC BY 2.5

Byzantinisches Kreuz, Dinogetia, 4.Jhr. n. Chr.
Bild/Lizenznachweise: Dinogetia Crucifix Byzantine art, CC BY 3.0

800 – 1050 n. Chr. KAROLINGER und OTTONEN

In der Goldschmiedekunst entstanden wertvolle Evangelien, Bibelhandschriften, Amulette u. Reliquiare. Die Elfenbeinschnitzerei fand einen Höhepunkt. Gravierungen, Stegemail, Filigran- und Granulationsarbeiten wurden angewendet. In der Ornamentik fand dichter Besatz mit Edelsteinen Anwendung. Gefertigt wurden außerdem trapezförmige Kreuze mit quadratischen Enden. Die deutsche Kaiserkrone entstand 962 n. Chr.

Reliquienschrein,
geprägte Silberfolie
spätes 9. - frühes 10. Jhr. Bild/Lizenzhinweise:
Sailko, Cividale, museo cristiano, capsella per reliquie, lamina d'argento sbalzata, fine IX-inizio X secolo, CC BY-SA 3.0 

Reichskrone
2. Hälfte d. 10. Jhr., das Kreuz u. der Bügel wurden etwas später hinzugefügt.
Gold, Email, Edelsteine, Perlen
Bild/Lizenzhinweise:
Gryffindor
CSvBibra(Gryffindor) CSvBibra, Weltliche Schatzkammer Wien (190)2, Gemeinfrei CC0 1.0

950 – 1200 n. Chr. ROMANIK

Das erste Rezeptbuch handwerklicher und goldschmiedischer Techniken wurde von dem Mönch Theophilus Presbyter geschrieben, das sog. „Schedula diversarum artium“.
Die Romanik war die Epoche des erstarkenden christl. Glaubens, es entstanden zahlreiche Klosterwerkstätten, welche von Kirche und Adel beauftragt wurden. Gefertigt wurden Reliquiare, Retabeln (Altaraufsätze), Schreine, aber auch Schmuck und Gerät. Das Email (Rheinisches Email, Maas Email, Limoge Email), erfuhr in den Klosterwerkstäten eine Blütezeit auf höchstem Niveau.

Anhänger aus der Rhein-Maas-Region, Kupfer verg., Champlevé-Email, Enstehung ca. 1160.
Bild/Lizenzhinweise:
Godefroid de Huy,
Clevelandart 1926.428, CC0 1.0

Kelch von Donna Urraca, romanisch,
Spanien, ca. zweite Hälfte 12. Jhr. Bild/Lizenzhinweise: Locutus Borg (José-Manuel Benito Álvarez), Caliz de Donna-Urraca, CC BY-SA 3.0

1200 – 1500 n. Chr. GOTIK

Die Schmuckkunst der Gotik steht in vollem Gegensatz zum Schmuck der romanischen Epoche. Sitz allen Handelns und der Gewerbe waren die mächtig aufblühenden Städte. Der Bürgerstand erlebte ein neues Selbstbewußtsein. Es tritt zum ersten Mal das Dekoltee auf, wodurch der Frauenhalsschmuck eine Wiederbelebung fand. Im Jahr 1465 entwickelte Ludwig von Berquen den Tafelschliff. Auf den Fürspan (eine Befestigung-schließe am Gewand) verzichtete man nicht. Als neue Schmuckform entstand die Hobelspankette bei der gleichförmige schmale hobelspanähnliche Glieder ineinander gehängt wurden.

Fürspan (Gewandbrosche) mit Engel,
Gold, Email, Edelsteine, Perlen,
Burgund um 1420

Bild/Lizenzhinweise: Gemeinfrei CC0 1.0 

Ring Papst Pauls II.
Goldbronze u. Bergkristall
Mittelitalien, 1464–1471.
Bild/Lizenzhinweise:
Jastrow, Ring Paul II MNMA Cl9063, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Anf. 16. Jhr. - Anf. 17. Jhr. RENAISSANCE

Die Renaissance als Wiedergeburt der Antike, lässt die Formenvielfalt der Antike wieder aufleben. Gemmen und Kameen werden gerne getragen. Der kirchliche Einfluß auf die Kunstentwicklung ging zurück. Im Gegensatz zur Gotik wird nicht mehr das Aufstrebende betont, sondern mehr die horizontale Linie, Ketten und Gürtel waren beliebt. Es entstand eine neue Email-Technik, das „Email en résille sure verre“. Dabei wird in ein Glas- oder Kristallstück ein Muster eingraviert mit Blattgold ausgelegt und mit transluzidem Email ausgeschmolzen. Als Verzierung dienten Chimären, Sirenen u. alle Fabelgestalten der antiken Welt. Bei der Herstellung von Schmuckstücken wurden verschiedenste Materialien wie Steine, Perlen, Metall und Email zusammengefügt. Es entstanden erste Paruren, d.h. alle Schmuckstücke sollten in Form und Material zusammenpassen. Der Ring erlebte eine Wiedergeburt. Frauen und Männer trugen an den Fingern mehrere Ringe gleichzeitig.

Anhängermedallion, 16. Jahr., Wilhelm V., Herzog v. Bayern
16. Jhr., Rubine, Gold, Emaille Bild/Lizenzhinweise:
Gemeinfrei CC0 1.0

Portrait eines afrikanischen Königs, Sardonyx-Kamee, Gold, Rubine, Emaille, 16. Jhr. Bild/Lizenzhinweise:
S.n., Roi Africain, XVIème siècle,
Gemeinfrei CC0 1.0

17. - 18. Jhr. BAROCK
Durch die weitere Entwicklung des Steinschliffes u.a. für Diamanten, sowie durch wachsende Handelsbeziehungen zu asiatischen Ländern nahm die Bedeutung von Edelsteinen weiter zu. Das Edelmetall hatte nur noch eine Haltefunktion für die Edelsteine.
Es gibt nun den Tafel-, Tropfen-, Carré-, und Brillantschliff. Es entsteht die Fassungsart der Karmoisierung, bei der um einen großen Mittelstein mehrere kleine Steine gruppiert werden. Der Schmucktypus, des „Parure“, wurde immer beliebter. Hierbei wurden gleichgestaltete Armbänder, Ohrringe und Halsketten in einem Schmuckset zusammengestellt. Es kamen Schleifen-, Blüten-, und Muschelmotive auf. Barockperlen wurden in jeglicher Variation verwendet.

Anhänger in Form einer Gondel,
barock 17. Jhr.

von Giovanni Battista Scolari Bild/Lizenzhinweise:
shakko,
Pendant by Giovanni Battista Scolari (Kremlin exhibition, Moscow 2011), CC BY-SA 3.0

Anhänger, 2. Hälfte des 17.Jhr., Silber emailliert,
Bergkristall, rote Bergkristalltripletten Bild/Lizenzhinweise:
Gemeinfrei CC0 1.0   

18. Jhr. ROKOKO
Im Rokoko wurde die Juwelentechnik noch weiter verfeinert. Es wurde die Pavé (Pflaster)-Fassung entwickelt, bei der ein Schmuckteil mit dicht aneinander gereihten Steinen besetzt wird, welche durch sog. Körner gehalten werden. Der Gesamtaufbau der Schmuck-stücke im Rokoko hat durch zartgeschwungene Stengel, reich gegliederte Rosetten u. durch Ösen bewegliche Einzelteile, durchaus etwas Blumenhaftes. Die „Chatelaine“ im 18.Jhr. war ein Anhänger für Rock- oder Hosenbund, woran mittels Ketten, div. Dinge wie Petschaft, Uhr, Flacon usw. gehängt wurden. Es kamen der Schmuckknopf (entweder mit Steinen besetzt oder mit Miniaturmalerei und Belötung verziert) und die Schuhschnalle, welche wesentlich durch Steinbesatz wirkte, auf. Georg Friedrich Strass erfand die sog. Strass-Steine (foliertes Bleiglas als Diamantimitation).

Brosche in Form eines Astes mit 272 Diamanten im Rosettenschliff, Perlen, England 18. Jhr. Bild/Lizenzhinweise:
Brooch (England), 18th century (CH 18800413)
,
Gemeinfrei CC0 1.0

Anhänger, Frankreich
18. Jhr., mit drei beweglichen Tropfen, Silber und geschliffenes Glas
Bild/Lizenzhinweise: Pendant (France), 18th century (CH 18325507), Gemeinfrei CC0 1.0

Ende 18. Jhr – Anfang 19. Jhr. EMPIRE – KLASSIZISMUS
Während des Empire wurde das Schmucktragen zum Privileg der Damen. Auf die üppige Prachtentfaltung des Adels, folgte nun, (bedingt durch die französiche Revolution und dem damit verbundenen allgemeinen Mangel) die Gestaltung von Eisenschmuck, unterstützt durch die Entwicklung des Feineisengusses „Eisen gab ich für Gold“. Der Vorläufer dieser Schmuckstücke ist der englische Stahlschmuck, der auch „Cut-Steel“ genannt wird. Hier war man in der Lage Stahl exakt zu schleifen. Man erinnerte sich großer Zeiten und bevorzugte deshalb antik-römische und gotische Motive.

Filigrane Halskette aus Eisen, Deutschland, ca. 1820 Bild/Lizenzhinweise: metmusum.org, Necklace MET 2014.294 F, CC0 1.0

Ohrringe, Deutschland,
Eisen und Gold, ca. 1810 Bild/Lizenzhinweise: metmuseum.org, Earrings MET 2012.563a, b F, CC0 1.0

1. Hälfte 19. Jhr. - 2. Hälfte 19. Jhr. BIEDERMEIER – HISTORISMUS
Im Biedermeier war neben dem Tragen von Eisenschmuck der Juwelenschmuck wieder modern geworden. Es behaupten sich die Schmuckzentren in Frankreich, Italien und England. Ein neuer Formwille prägt alle Kunstrichtungen. Es war die Zeit der Industrialisierung. Erste Ansätze von Design lassen sich nachweisen. Schmuck wird u.a. maschinell hergestellt, dabei werden sich wiederholende Formen verwendet. Als Besonderheit ist der Haarschmuck zu nennen. Beliebt waren bis zur Mitte des Jahrhunderts Colliers aus einzelnen ovalen Teilen, welche mit Kettchen zusammengehalten wurden. Mit der Erfindung des Knallgases konnte erstmals Platin geschmolzen werden.

Armband, Mitte 19. Jhr., Goldrahmen, Onyx, Blumenmosaik
Bild/Lizenzhinweise:

Unknown,
Bracelet, mid-19th century (CH 18603621), als gemeinfrei gekennzeichnet,
Details auf
Wikimedia Commons

Ohrschmuck aus geflochtenem Haar, Deutschland um 1840 Bild/Lizenzhinweise:
Florian Horsthemke, Hofer Antikschmuck Berlin,
Haarschmuck Ohrringe,

CC BY 3.0

1890 - kurz nach der Jahrhundertwende JUGENDSTIL
Der Jugendstil war eine Bewegung von Künstlern die unzufrieden waren und deshalb nach neuen Wegen suchten. Man experimentierte mit neuen Tragegewohnheiten, wie z.B. Ring und Armband zusammen mit Ketten über den Handrücken verbunden. Dieser Neuerungswille lag auch an den Weltausstellungen. Technisch steht die Verwendung von Email, besonders Fensteremail, im Vordergrund. Die Ornamentik ist gekennzeichnet durch florale Motive, Kombinationen von Mensch- u. Tierdarstellungen (z.B. Frauenfigur mit Libellenflügeln) sowie exakte Tierkopien (Käfer, Schlangen, Libellen etc.) die im Ausklang des Jahrhunderts immer abstrakter und starrer wurden, und damit zum Art Deco überleiten. Genannt werden muss René Lalique aus Paris. Er verwendete verschiedenste Materialien, welche er in feinster Abwägung auf Zusammenstimmung in einem Schmuckstück vereinigte.

Anhänger mit Ginkgoblätter,
Horn, Gold, Brillanten, Perlen, Frankreich, um 1900 Bild/Lizenzhinweise:
Gemeinfrei CC0 1.0

Brosche von Renè Lalique, Gold, Chrysopras, Email, um 1900 Bild/Lizenzhinweise:
Sailko
, René lailique, placca da collo con profilo femminile, oro, crisoprazio e smalti, 1898-1900 ca, CC BY 3.0

1920 – 1940 Art-Deco

Im Übergang des Jugendstils zum Art-Deco werden die Schmuckformen weiter stilisiert. Unter dem Einfluss der Bauhaus-Bewegung entwickelt sich flächiger Schmuck mit sowohl geraden Linien, als auch ausgeprägter Ornamentik. Dabei werden kostbarste Materialien verwendet, vielfach werden die Linien mit Brillanten im Paveé-Verschnitt optisch hervorgehoben. Es werden aber auch moderne und futuristische Formen gesucht welche mit Email und/oder einzelnen Edelsteinen verarbeitet werden.

Ring im Art Deco-Stil
Bild: Lizenzfrei

Ohrringe im Art Deco-Stil
Bild: Lizenzfrei